08.09.2024 – Tag 22

Meine Stimmung heute ist gedrückt, und ich kann gar nicht genau sagen warum. Das Wetter ist schön, ich habe Zeit, es könnte so entspannt sein…aber irgendwas fühlt sich nicht richtig an, es ist wie ein körperlicher Mangel. Nun ja, das ist es vielleicht auch. Aber ich kann schlecht einschätzen, was das sein könnte..
Wir haben uns heute zur Aufgabe gemacht, uns unsere Zukunft zu visualisieren. Wo sehen wir uns, in sagen wir mal 10 Jahren?
Mein Traum ist es, ein Stück Land zu besitzen, ohne direkte Nachbarn. Schön im Grünen, umgeben von ganz viel Natur und Weite. Vielleicht auch Bergen. Ich habe meine Hunde, mein Hühner, vielleicht auch ein paar Ziegen. Ich baue mein eigenes Gemüse an, backe mein eigenes Brot, und ich habe mir einen tollen, blühenden Garten angelegt, in dem ich es liebe zu sitzen und zu lesen.
Ich habe ein kleines gemütliches Häuschen, das ich mit viel Liebe eingerichtet habe.
Ellen und ich sind mit unseren Geschichten an die Öffentlichkeit gegangen, haben einen sehr erfolgreichen podcast gemacht, und wir wurden die Nathalie Stübens der Bulimie :-)). Haha. Vielleicht irgendwie so…auf jeden Fall habe ich meine schmerzhafte Geschichte in etwas Gutes umgewandelt, und vor allem muss ich mich nicht mehr verstecken.
Es gibt aber auch nichts mehr zu verstecken, denn die Bulimie habe ich vor 10 Jahren losgelassen. Ich habe inzwischen ein sehr entspanntes und liebevolles Verhältnis zu meinem Körper, ich ruhe total in mir und akzeptiere und liebe mich zu 100%, wie ich bin. Ich finde mich wunderschön, bin nach wie vor sportlich aktiv, und habe ein ausgewogenes Verhältnis zum Essen.
Wirtschaftlich kann ich es mir erlauben, keinen 9-5 Job zu machen, sondern vereinzelt Frauen dabei zu helfen, aus der Bulimie rauszukommen. Ich halte manchmal Vorträge, auch vor Jugendlichen, um auf die Gefahren einer Essstörung hinzuweisen – und um gglfs zum reden zu bewegen.
Ich habe ein ganz wunderbares Verhältnis zu meinem Sohn, der eine tolle Freundin hat, mit der ich mich richtig gut verstehe. Wir können über alles reden. Mein Sohn ist stolz auf da, was seine Mutter geschafft und erreicht hat.
Ich habe eine ausgewählte Hand voll Freundinnen, mit denen ich mich treffe, und entweder wir entspannen einfach nur im Garten bei guten Gesprächen, oder wir kochen zusammen, oder spielen Tennis oder gehen schwimmen.
Ich habe übrigens entweder einen abgeranzten Tennisplatz, oder einen kleinen Pool 😉

Ich blicke sehr dankbar auf mein Leben zurück.

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