#Tag 35
Der Zeiger zeigt 23:30. Eine Zeit in der ich die letzten Monate schon so oft geschlafen habe.
Ich komme aus der Wanne. Trage den Duft des Badesalzes noch auf meiner Haut und freue mich auf mein gemütliches Bett. Der Tag an sich war ok. Mein Körpergefühl ist seit bestimmt schon einer Woche übelst schlecht. Ich fühle mich schrecklich nach der Hauptmahlzeit. Begleitet von Schmerzen und einer Völle die einer Unverträglichkeit gleichen. Dieses Gefühl hält leider auch noch Stunden später an. Das ist auf Dauer echt sehr anstrengend und belastend.
Ich musste mir heute das erste Mal nach dem Essen den Timer stellen. Ich habe mir 10 Minuten gegeben. 10 Minuten in denen ich nicht kotzen gehe. Ich habe mein Geschirr abgewaschen, mir war nach heulen. Danach habe ich mir nochmal 10 Minuten lang den Timer gestellt. Danach ging es etwas besser. Ich habe mir einen Kaffee gekocht, den Geschirrspüler angeschmissen und mich fertig gemacht. Bin dann zum Treffen der Berliner Sober Truppe gegangen. Ich bin zu Fuß dorthin. Ich war sehr gereizt und mich hat alles genervt. Dort angekommen habe ich mich gleich abgelenkt gefühlt. Wir sind dann 1 Stunde später gemeinsam zur Vorlesung von Mia Gatow gegangen.
Es war ein sehr netter Abend. Mir ist klar geworden wie wenig der Alkohol in meinem Leben aktuell eine Rolle spielt und darüber bin ich sehr dankbar. Ich bewundere die Menschen um mich, die sich eingestanden haben einen kritischen Umgang mit dem Alkohol zu haben und dies aktiv in ihrem Leben änderten. Ich glaube die wenigsten Menschen sind bereit an sich zu arbeiten, sich kritisch mit sich selbst auseinanderzusetzen. Alle Gefühle und Emotionen ungefiltert und unverschönt zu spüren und zu leben.
Wie sagte Sina so schön „nur durch die schlechten Tage lernen und wachsen wir. Diese machen uns stärker. Jeder Tag an dem wir gekämpft haben kommt in unseren „Haben Rucksack“.
Ich hoffe sie hat so recht….. Irgendwann muss es ja auch mal wieder etwas besser werden. Ich habe Geduld mit mir. Lange genug hat mir mein Körper diese Geduld entgegen gebracht. Es wird besser, dass weiß ich. Aber ehrlich, es ist doch echt doof dass wir nicht in uns reinschauen können um zu erkennen an welcher Stelle es gerade stockt um genau dort Abhilfe leisten zu können…..
Ich bin stolz auf alles was ich bisher erreicht habe!