#Tag 23
Die Woche ist komisch. Ich fühle mich komisch. Kann meine Gefühle nicht richtig einordnen. Ich tu mich ja immer mit Abschieden schwer. Vielleicht ist es auch der Abschied vom Sommer der auf meine Stimmung drückt. Der Herbst kommt so plötzlich. Vor 2 Tagen noch waren es 30 Grad und jetzt friere ich. Der Wechsel ist mir zu schnell. Ich mag es warm. Ich mag es draußen in der Sonne zu sein. Regen stimmt mich traurig. Ich kann mich nicht beschäftigen und die Stimmung ist gedrückt. Wobei ich mir ja für solche Momente Aufgaben ausgedacht habe.
Der Urlaub war schön. Ich habe doch recht viel gemacht, obwohl ich nicht weg war. So schnell vorbei, und jetzt direkt wieder Nächte, dabei schlafe ich so gerne und so gut. So schön zeitig und bin früh wach.
Ich merke wie ich innerlich anfange zu kämpfen. Viel sich noch um das Essen dreht. Ich mich wenig traue mehr Mahlzeiten einzuplanen. Heute auch, doofer ND gegen 20 Uhr bekomme ich Hunger. Dabei habe ich doch schon gut gegessen. Trigger waren immer die Nächte. Da konnte ich gut kochen. Essen, kotzen, weiter Arbeiten.
Das fällt jetzt weg. Aber essen so spät? Ohne FA? Das fällt jetzt weg. Hab doch schon im Kopf wann ich in der Woche in denen ich Nächte habe, meine Essenszeiten sind, da war der abendliche Hunger nicht eingeplant. Jetzt ist es 0:30 und der Hunger ist weg. Dafür bin ich müde. Noch 5 Stunden. Kann die Zeit nutzen zu recherchieren und mir gute Affirmationen zu erarbeiten. Ich möchte meinen Körper die Zuwendung schenken die er verdient. Ich möchte behaupten manchmal klappt es dass ich anders mit meinen Gedanken umgehe. Ich verfalle weniger in die „Jetzt ist es eh egal-Stimmung“ Ich rede freundlicher mit mir, überlege wie andere in der Situation umgehen.
Kotzen bringt mich ja auch nicht weiter. Das weiß ich ja nun schon ziemlich lange. Ich bin doch so dankbar diesen Teufelskreis durchbrochen zu haben. Aber die Angst die alten Wege irgendwann wieder zurück zu den alten Wegen zu kehren ist da. Manchmal gefühlt nur eine Mahlzeit, ein Bissen entfernt. Und dem will ich entgegenwirken. Ich frage mich: Schaff ich das so allein? An Tagen an denen es mir gut geht Zweifel ich nicht daran. Aber an solchen Tagen wie heute bin ich mir nicht so sicher.
Ich schaue mir die Woche noch an und dann entscheide ich neu. Ich weiß nicht ob ich nochmal die Kraft aufwenden kann den Weg zu einem Leben frei von Süchten alleine anzutreten.
„Mein Körper erlaubt es mir dieses Leben zu leben“