Tag 27 – 13.09.2024

Heute ist es etwas besser als gestern. Ich bin zwar in manchen Momenten immer noch sehr nah am Wasser gebaut, aber heute gab es einige schöne Momente.
Ich war bei unserer „Leih-Omi“ Heidi, und sie hat mich ungefragt in den Arm genommen und einfach nur gesagt „es tut mir so leid“. Und normalerweise bin ich gar kein Mensch, der sich leicht und dauernd in den Arm nehmen lässt…schon gar nicht von einer Frau, die vom Alter her meine Mutter sein könnte. Zuviel Nähe. Umarmungen von meiner Mutter – die es das letzte mal in meiner Kindheit gab – verbinde ich mit unangenehmen Alkoholgeruch und Ekel.

Aber das heute hat nach den letzten Tagen einfach nur gut getan.

Ich bin im Moment einfach traurig. Ich trauere um meine Gesundheit, die ich sooooo lange so aufs Spiel gesetzt habe. Und nun leben ich seit vier Wochen so gesund wie das letzte mal in meiner Kindheit (schon wieder etwas, dass es zuletzt in meiner Kindheit gab), und ich habe jeden Tag tierische Magenschmerzen, Krämpfe. Ich habe trotzdem Hunger und esse, aber ich frage mich bei allem, ob es gut für mich ist, oder meinem Magen schadet. Es nervt. ich fange wieder an, mir viele Gedanken ums Essen zu machen, und das will ich nicht mehr!
Und dann das mit dem Melanom. Es ist fast ironisch, wie diese Dinge gerade jetzt auf mich einprasseln. Und ich habe mental gerade nicht besonders viel entgegenzusetzen.
Aber ich gebe nicht auf, und sage mir, dass jede Träne geweint werden will, und nicht mehr runtergeschluckt werden will. Jede geweinte Träne und jeder Tag ohne Kotzen bringt mich der Heilung ein Schritt näher.
Ellen und ich sind unserem Podcast einen kleinen Schritt näher gekommen ;-): Wir haben noch keine richtige Aufnahme gemacht, aber technisch sind wir jetzt gut vorbereitet, und können am Dienstag direkt mit einer Aufnahme starten. Das ist definitiv auch etwas Gutes – und ich glaube, wenn wir einmal einen Anfang gefunden haben, dann wird uns das richtig viel Auftrieb und Motivation geben um weiter zu machen.
Danke liebe Ellen, dass du das mit mir machst 🙂

Ich bin gnädig und geduldig mit mir und meinem Körper. Ich bin stolz auf alles, was ich bisher erreicht habe. Ich werde frei sein. Ich werde in mir ruhen und meinen Körper schätzen und lieben lernen. Jeden Tag, Stück für Stück.

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