#Tag 41
Sonntag. Für viele „Tatort“ Zeit. Ich liege im Bett mit Buch in der Hand, mein Kater liegt neben mir und ich bin nüchtern. So schön zu wissen man wird morgen ohne Kater und nicht vollkommen gerädert aufstehen. Es war ein ganz unspektakulärer Sonntag. So richtig „normal“. Ich mag es so zu sein und zu handeln wie „normale Menschen“ (bezogen auf das Essen). Mein Völlegefühl war schon um Welten besser als die letzten Tage. Ich hoffe es ist erst einmal überstanden. Ein bisschen habe ich das Gefühl ich habe mich irgendwie erkältet.
Ansonsten kommt immer mal wieder im Laufe des Tages so ein Gefühl von einer Mini-Freiheit in mir hoch, wenn mir bewusst wird wie mein ein solcher Sonntag noch vor einigen Monaten ausgesehen hat und ich mir nie und nimmer hätte vorstellen können, dass mich die aktuellen Mahlzeiten von FA’s abhalten können. Ich bin jeden immer noch jeden Tag achtsam, beschäftige mich mit dem Thema, achte auf genügend Nährstoffe, Bewegung, frische Luft und Schlaf. Jedoch merke ich, wie beim Alkohol, es wird weniger präsent in meinem Alltag. Neue Routinen und Abläufe verfestigen sich. Kommen alte Gedanken, oder negative Gedanken zu diesem Thema switche ich meist automatisch in den Versorger-Modus und relativiere die Gedanken oder schiebe ein pro-Leben Argument hinterher. Es fühlt sich nicht wie bei den letzten Therapien wie ein Aushalten, nicht wie das wie lange das wohl gut gehen wird an…..
Ich lebe einfach mein Leben, ohne all diese verdammten Süchte die so lange mein Leben mit bestimmt haben!
Ich glaube, dadurch dass ich schon über ein halbes Jahr vorher nüchtern geworden bin und dort schon viel über das Suchtverhalten gelernt und auch so extrem verinnerlicht habe, fällt mir es auch so viel leichter die Bulimie gehen lassen zu können.
Ich feiere es JEDEN TAG!!!!!