#Tag 28
Ich werde verrückt 🙂
Es ist 20:15 und ich liege frisch und sauber und duftend im Bett. An meinen Beinen liegt Pepe, scheinbar satt und zufrieden und putzt sich seine Tageserlebnisse vom Fell.
Ich lese in verschiedenen Büchern, schaue kurz in der Onlinegruppe, hab mein Handy in der Hand und schreibe noch ein paar Zeilen.
Klingt langweilig. Ist es bestimmt für die meisten auch.
Für mich allerdings nicht. Für mich ist es wie ein kleines Wunder. „Früher“ hatte ich in dieser Zeit schon die 2te Flasche Wein angebrochen, hätte mindestens schon ein FA hinter mir. Ich wäre jetzt noch einmal zu Rewe oder Lidl gefahren und hätte für den letzten FA des Tages eingekauft. Betrunken begonnen zu kochen, schlimmstenfalls mich böse mit dem Messer verletzt und hätte mir meine Seele aus dem Leib gekotzt. Ich hätte den Frust mit beenden der 2ten Flasche Wein runtergespült und wäre ins Bett gefallen und wäre sofort traumlos eingeschlafen. Am morgen verkatert und null ausgeruht aufgewacht und wohl schon den Tag mit dem Planen begonnen was ich heute für den FA einkaufen will. Flaschen entsorgen, den Müll in öffentlichen Mülleimern verschwinden lassen und es kaum abwarten können, wann ich mir das erste Glas genehmigen kann. Bis dahin die Zeit mit einkaufen, kochen und kotzen überbrücken. Das war kein Leben! Und doch war es so lange Zeit mein Leben.
Nicht lebenswert! Nicht attraktiv, nicht schön.
Ich liebe mein kleines, noch ganz zarte neue Leben so viel mehr.
Mich erfüllt es mit Glück von Tieren umgeben zu sein, die die Nähe zu mir suchen. Ich liebe es neues Wissen zu erlangen. Neue Wege zu gehen und dann zu evaluieren, ob sie mir gut tun oder schaden. Im Wissen es jederzeit selbst in der Hand zu haben Dinge die nicht mehr passen, oder toxisch auf mich reagieren ändern zu können. All das vollzieht sich gerade auf so vielen Ebenen. Ich habe endlich das Gefühl dass ich auf dem richtigen Weg bin mich so zu ernähren, dass mein Körper alles für sich verwerten kann. Ich fühle mich fit für den Tag, bin ausgeruht, ohne Gift im Körper. Ich bewege mich, bin viel draußen lasse weitestgehend verarbeitete Lebensmittel im Regal stehen. Ich weiß ich wiederhole mich, aber ich kann es nicht oft genug erwähnen. Ich gehe so viel weniger einkaufen, der Reiz ist weg. Ich produziere weniger Müll. Ich lerne jeden Tag von tollen Menschen und aus Büchern so viel über Gesundheit, Nahrung, Biochemie, Suchtverhalten etc.
Btw ich habe heute mal etwas genauer über das Thema Sucht und Verlagerung nachgedacht. Auch das ist neu für mich. Es ist das erste mal dass ich absolut FREI von Süchten bin. Entweder ich habe geraucht, getrunken und gekotzt. iIn schlimmsten Jahren alles zusammen. Fakt war, es war immer eine Sucht vorhanden. IMMER!
Dieses mal bin ich frei von allen drei! Und ich fühle mich so FREI und wohl damit. Ich bin mir nicht bewusst irgendeine Art der krassen Kompensation zu haben. Ich versuche nur mein Leben zu leben, wie immer, nur ohne kotzen. Und das klappt erstaunlich gut!
„Ich bin stolz auf alles was ich bisher erreicht habe“