#Tag 1

Gedanken zum „brechen“
Ich wähle bewusst in diesem Post „brechen“, denn das war es damals noch.
Meine ersten Erfahrungen mit dem „brechen“ hatte ich im Alter von ca. 6 Jahren, an die ich mich erinnern kann.
Das allererste Mal war im Kindergarten. Ich hatte Streit mit meiner Freundin, ich war sehr traurig darüber und saß in einem LKW Reifen. Ich hab mir den Finger in den Hals gesteckt und habe erbrochen, in der Hoffnung dass alle sehen wie krank ich bin und meine Freundin und ich uns wieder versöhnen.
Beim zweiten Mal lag ich zum Mittagsschlaf im Bett meiner Eltern. Ich konnte nicht schlafen und habe am Kopfkissenbezug rumgespielt. Ein Knopf war lose und ich hab ihn verschluckt. Ich dachte er richtet in mir ganz großen Schaden an und hab mir den Finger in den Hals gesteckt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich sehr viel umsorgende Aufmerksamkeit den Rest des Tages von meinen Eltern bekommen habe.
Das erste Mal als ich es dann bewusst getan habe (ca 12/13 Jahre) war nach einem Kinobesuch. Ich durfte mir Popkorn zum Film holen und habe mir, wie Kinder so sind, wenn sie Erlaubnis bekommen, die größte Variante geholt. Meine Begleitung war wohl nicht so begeistert und sagte „Na hoffentlich schaffst du die auch!“ Natürlich war sie zu groß und natürlich wollte ich ihr beweisen dass ich sie schaffe. Danach war mir sooo schlecht und ich war so voll. Zurück Zuhause bin ich abends im Dunkeln in den Hühnerstall meines Opas und hab das Popkorn heimlich ausgekotzt.
Mit der Pubertät bekam ich öfters Äußerungen bezüglich meines Gewichts, natürlich von Frauen. „Ich hätte ja so eine tolle Figur, solle aber ja aufpassen, da ich später bestimmt Probleme bekommen würde diese zu halten.“ Oh wenn ich wieder darüber nachdenke, werde ich so wütend.

Ähnliche Beiträge

  • #Tag 43/44

    Schmuddelwetter, der Oktober ist da. Der Abend/die Nacht in Berlin war sehr gut. Wäre mein Kater nicht in Leegebruch gewesen wäre ich auch gerne etwas länger in der Wohnung geblieben. Aber die Sehnsucht hat mich zurück getrieben. Hier ist es auch sehr schön und vor allem ruhiger! Ich habe nach dem Essen immer ganz schön…

  • #Tag 39/40

    8:37 und ich bin schon seit fast 2 Stunden wach. Klar und unverkatert. Ich bin jedes mal dankbar über dieses Lebensgefühl. Jemand der nicht regelmäßig den Tag zuvor Unmengen an Alkohol in sich reingeschüttet hat weiß wie hundeelend man sich an solchen Morgen fühlt. Meistens fast den ganzen Tag, bis der Nachschub kommt und den…

  • #Tag 23

    Die Woche ist komisch. Ich fühle mich komisch. Kann meine Gefühle nicht richtig einordnen. Ich tu mich ja immer mit Abschieden schwer. Vielleicht ist es auch der Abschied vom Sommer der auf meine Stimmung drückt. Der Herbst kommt so plötzlich. Vor 2 Tagen noch waren es 30 Grad und jetzt friere ich. Der Wechsel ist…

  • #Tag 36/37

    Gestern war ein unspektakulärer Tag. Ich habe den Vormittag in Berlin verbracht. War etwas fußläufig in Supermärkten unterwegs (bin aber  nicht fündig geworden). Dann fing es zu Regnen an und ich bin zurück nach Leegebruch gefahren. Hab unterwegs angehalten und im Regen Sanddorn geerntet und mir im Hofladen Landeier geholt.Zuhause hat mich Pepe empfangen, er…

  • #Tag 11

    Wie wird sich mein Leben ohne die Bulimie im besten Fall verändern? Zwischenmenschlich? Finanziell? Emotional? Welch schöne Aufgabe 🙂Ich glaube die positiven Aspekte sind gefühlt endlos.Ich könnte mich endlich auf die Menschen die mich umgeben konzentrieren, mich auf den Anlass fokussieren. Ich würde körperlich und physisch an Festen, Feiern, Geburtstagen, Feiertagen teilnehmen und müsste mich…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert